Fellnasen gegen Wilderei
Tiere schützen Tiere – welch ein schöner Gedanke! Aber wie funktioniert das genau?
Tanja Weber, Managerin Corporate Responsibility Group, sprach mit ihrer Kollegin Kathrin Sommer und Lourens Leeuwner, Senior Conservation Manager bei Projektpartner ETW über das Projekt.
Im DER Touristik Foundation-Projekt in Südafrika erschnüffeln „unsere“ Wildtierspürhunde Horn und Elfenbein, Schusswaffen und Munition. So wird neben dem Aufspüren von Wilderei-Produkten auch der illegale Waffenhandel eingedämmt. Wir unterstützen dieses tolle Projekt gemeinsam mit unserem Partner Endangered Wildlife Trust (EWT) und möchten Ihnen einen tieferen Einblick in die Projektarbeit geben.
Tanja Weber, Managerin Corporate Responsibility Group, sprach deshalb über das Projekt mit ihrer Nachhaltigskeitskollegin Kathrin Sommer und mit Lourens Leeuwner, der als Senior Conservation Manager beim Projektpartner ETW direkt vor Ort mit den Hunden arbeitet. Um die Arbeit mit den Hunden besser zu verstehen, hat sie Lourens und Kathrin einige Fragen gestellt.
Foto: Nicole Kruger
Tanja Weber: Lourens, die Wilderei ist nach der Pandemie wieder zu einem großen Problem im Nationalpark geworden. Worauf haben es die Wilderer denn eigentlich besonders abgesehen?
Lourens Leeuwner: Ganz besonders haben es die Wilderer auf das Horn der Nashörner abgesehen. Dem Horn werden magische Kräfte nachgesagt – in Pulverform soll es angeblich gegen Krankheiten helfen, für Vitalität sorgen, und vieles mehr. Deshalb wird es für horrende Summen geschmuggelt, vor allem in asiatische Länder.
Tanja Weber: Lourens, die Wilderei ist nach der Pandemie wieder zu einem großen Problem im Nationalpark geworden. Worauf haben es die Wilderer denn eigentlich besonders abgesehen?
Lourens Leeuwner: Ganz besonders haben es die Wilderer auf das Horn der Nashörner abgesehen. Dem Horn werden magische Kräfte nachgesagt – in Pulverform soll es angeblich gegen Krankheiten helfen, für Vitalität sorgen, und vieles mehr. Deshalb wird es für horrende Summen geschmuggelt, vor allem in asiatische Länder.
Foto: Nicole Kruger
Tanja Weber: Du setzt dich nun schon seit über 20 Jahren für den Schutz von Wildtieren in aller Welt ein. Was hat dich dazu bewogen, diesen Job zu machen?
Lourens Leeuwner: Ich bin an der Küste Südafrikas aufgewachsen und habe meine Jugend draußen in den Küstenwäldern und am Strand verbracht. Ich habe die Natur schon immer geliebt und schon in jungen Jahren beschlossen, dass ich mich für den Erhalt unserer natürlichen Umwelt einsetzen muss. Alles schien so zerbrechlich, und der Einfluss des Menschen auf die Welt war etwas, das mir nicht gefiel. Nach Abschluss meines Studiums im Jahr 2002 konnte ich in ganz Südafrika reisen und im Bereich des Naturschutzes arbeiten – ein echtes Privileg.
Lourens Leeuwner, Senior Conservation Manager bei ETW
Tanja Weber: In 20 Jahren Naturschutz hast du viel erlebt – sicher auch viele traurige Dinge. Was waren aber deine schönsten Momente in diesem Job?
Lourens Leeuwner: Ja, es ist total wichtig, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, denn es gibt viel Trauriges da draußen! Als Student habe ich zwölf Monate im Kgalagadi Transfrontier Park gearbeitet, einem fantastischen Ökosystem mit vielen Leoparden, Löwen und großen Eland-Herden, die in einer 3,8 Millionen Hektar großen, halbtrockenen Umgebung leben. Ich habe so viele schöne Erinnerungen an meine Zeit dort. In letzter Zeit hat mich aber auch die großartige Arbeit ermutigt, die das EWT-Team zum Schutz der Wildhunde leistet. Jedes Mal, wenn wir ein neues Hunderudel in ein Schutzgebiet umsiedeln, bin ich sehr stolz darauf, Teil dieser wichtigen Arbeit zu sein.
Tanja Weber: Was ist das Besondere an der Arbeit mit Spür- und Fährtenhunden?
Lourens Leeuwner: Die Spürhunde sind im Kampf gegen die Wilderei enorm nützlich. Sie sind auch eine hervorragende Abschreckung für Wilderer, die ein bestimmtes Reservat ins Visier nehmen wollen. Es ist für mich erstaunlich, wie konzentriert die Hunde sind, wenn sie nach Spuren suchen oder ein Fahrzeug aufspüren. Einige der Hunde arbeiten sehr schnell, fast hektisch, während andere langsam und sorgfältig vorgehen. Sie sind alle unterschiedlich! Aber eines haben sie alle gemeinsam: die sichtbare Freude, die sie empfinden, wenn sie eine Zielfährte richtig anzeigen. Sie sind so glücklich, ihre Belohnung (das Lieblingsspielzeug) zu bekommen, dass man jedes Mal aufs Neue lächeln muss.
Tanja Weber: Was ist das Besondere an der Arbeit mit Spür- und Fährtenhunden?
Lourens Leeuwner: Die Spürhunde sind im Kampf gegen die Wilderei enorm nützlich. Sie sind auch eine hervorragende Abschreckung für Wilderer, die ein bestimmtes Reservat ins Visier nehmen wollen. Es ist für mich erstaunlich, wie konzentriert die Hunde sind, wenn sie nach Spuren suchen oder ein Fahrzeug aufspüren. Einige der Hunde arbeiten sehr schnell, fast hektisch, während andere langsam und sorgfältig vorgehen. Sie sind alle unterschiedlich! Aber eines haben sie alle gemeinsam: die sichtbare Freude, die sie empfinden, wenn sie eine Zielfährte richtig anzeigen. Sie sind so glücklich, ihre Belohnung (das Lieblingsspielzeug) zu bekommen, dass man jedes Mal aufs Neue lächeln muss.
Tanja Weber: Kathrin, die DER Touristik Foundation hat ihr weltweites Engagement um sieben neue Projekte erweitert, darunter das Wildtierspürhunde-Projekt in Südafrika. Warum hast du dich für genau dieses entschieden?
Kathrin Sommer: Als touristisches Unternehmen ist das Geschäft der DER Touristik abhängig von einer intakten Umwelt für Mensch, Natur und Tier. Deshalb wurde 2014 die DER Touristik Foundation gegründet, um Projekte in genau diesen drei Säulen in touristischen Regionen weltweit zu fördern. Seit ein paar Jahren binden wir verstärkt unsere Agenturen vor Ort in die Projektsuche ein. Die Kolleg:innen im Reiseland können noch einmal besser einschätzen, wo ein Förderungsbedarf besteht. Unsere Agentur in Südafrika hat uns das Wildtierspürhunde-Projekt von Endangered Wildlife Trust wärmstens ans Herz gelegt. Die NGO hat vor Ort einen sehr guten Ruf und leistet seit 50 Jahren erfolgreiche Arbeit im Bereich der Antiwilderei. Das Thema Wilderei ist seit dem Ende der Reisebeschränkungen infolge von Corona leider wieder virulenter geworden. Wir helfen deshalb EWT gerne dabei, das Problem auf „ungewöhnliche“ Weise einzudämmen.
Tanja Weber: Können unsere Reisegäste in Südafrika das Projekt vor Ort erleben?
Kathrin Sommer: Wir sind ein touristisches Unternehmen, dementsprechend macht es Sinn, dass wir Projekte mit touristischem Bezug fördern, die im besten Falle vor Ort in den touristischen Destinationen hautnah erlebbar sind.
Seit ein paar Jahren ermöglichen wir dies bei unseren Förderprojekten, so auch bei unserem neuen Projekt in Südafrika. Wir machen auf das Projekt in unseren Südafrikakatalogen und online aufmerksam. Außerdem informieren wir direkt bei den Lodges vor Ort am Pilanesberg Nationalpark über die Projektarbeit. Auf Anfrage können unsere Reisegäste an einer Trainingsstunde der Spürhunde teilnehmen und so mit eigenen Augen eindrücklich sehen, wie die Hunde ihre Spürnasen einsetzen.
Kathrin Sommer: Wir sind ein touristisches Unternehmen, dementsprechend macht es Sinn, dass wir Projekte mit touristischem Bezug fördern, die im besten Falle vor Ort in den touristischen Destinationen hautnah erlebbar sind.
Seit ein paar Jahren ermöglichen wir dies bei unseren Förderprojekten, so auch bei unserem neuen Projekt in Südafrika. Wir machen auf das Projekt in unseren Südafrikakatalogen und online aufmerksam. Außerdem informieren wir direkt bei den Lodges vor Ort am Pilanesberg Nationalpark über die Projektarbeit. Auf Anfrage können unsere Reisegäste an einer Trainingsstunde der Spürhunde teilnehmen und so mit eigenen Augen eindrücklich sehen, wie die Hunde ihre Spürnasen einsetzen.
Tanja Weber: Wie ist die Resonanz der Gäste auf unser Engagement? Beziehungsweise, anders gefragt, glaubst du, der Einsatz der DER Touristik Foundation macht sich am Ende auch bei den Buchungszahlen bemerkbar?
Kathrin Sommer: Die Resonanz unserer Kund:innen auf unser Engagement ist sehr positiv. Nachhaltigkeitsthemen sind in den letzten Jahren gerade durch Corona noch wichtiger geworden. Ich glaube fest daran, dass die Arbeit der Foundation mittelbar auch auf die Identifikation unserer Gäste mit der DER Touristik als Reiseveranstalter einzahlt und sich auch bei den Buchungszahlen bemerkbar machen wird. Getreu dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ möchten wir in Zukunft noch mehr Gäste für unsere Foundation-Arbeit begeistern und sie ermuntern, diese über die verschiedensten Kanäle zu unterstützen. Denn wir sind stolz, seit fast 10 Jahren schon über 90 Projekte für Mensch, Natur und Tier in touristischen Regionen weltweit unterstützt zu haben und so einen kleinen Unterschied machen zu können.
Tanja Weber: Herzlichen Dank an euch, Lourens und Kathrin, für diesen tollen Einblick in ein faszinierendes Projekt!
Tanja Weber, Managerin Corporate Responsibility Group
Kathrin Sommer, Managerin Corporate Responsibility Group
Unser Kooperationspartner:
Endangered Wildlife Trust (EWT)
Die eingetragene gemeinnützige Nichtregierungsorganisation hat sich seit der Gründung im Jahr 1973 zu einem führenden und vertrauenswürdigen Akteur im Naturschutz entwickelt. Ihr Bekanntheitsgrad nimmt stetig zu. Der EWT engagiert sich für den Erhalt bedrohter Arten und Ökosysteme im südlichen Afrika sowie in Ostafrika zum Nutzen aller – Tier, Mensch und Natur gleichermaßen.