Black Mambas
Südafrika
Gegen die Wilderei in Südafrika
Black Mambas – Frauen mit Biss
Als eines der berühmtesten Wildschutzgebiete der Welt ist Südafrikas Krüger Nationalpark stark von Wilderei bedroht. Vor allem Nashörner werden getötet, aber auch Elefanten stehen auf der Abschussliste der Kriminellen.
Quelle: Ilan Godfrey@Getty Images for Lumix
Gegen das Töten der Tiere kämpft in Südafrika eine bemerkenswerte Truppe – die „Black Mambas“. Das Besondere: Sie besteht ausschließlich aus 36 jungen Frauen lokaler Stammesgemeinschaften. Anders als die namensgebende Schlange sind sie aber nicht tödlich – ja, nicht einmal bewaffnet. Ihre Mission ist friedlich.
Aber sie sind ebenso effektiv wie die Giftschlange: Seit 2014 gehen die Frauen gegen Wilderei vor und konnten dabei über 1.000 Wildtierfallen zerstören sowie 29 Wilderei-Camps auflösen. Allein durch ihre Patrouillen im Busch wurde die Wilderei mit Fallen um 89 Prozent reduziert. Der illegale Handel mit Nashörnern ging um 67 Prozent zurück.
Aktuell benötigen die geschätzten 13.000 Nashörner im Krüger Nationalpark den Schutz der Anti-Wilderei-Einheit mehr als je zuvor, denn durch die Corona-Pandemie blieben Touristen und damit auch entsprechende Einnahmen aus. Die Wilderei steigt an. Der Bestand der Nashörner ist wieder stark gefährdet. Die DER Touristik Foundation unterstützt deshalb Auffrischungsschulungen der Black Mambas. Diese sind wichtig für die Frauen, denn nur durch eine erfolgreiche Teilnahme behalten sie ihren Status als Wildtierexpertinnen.
Um den Tierschutz in dieser Region nachhaltig zu stärken, finanziert die DER Touristik Foundation außerdem das „Bush Babies Programm“: Knapp 900 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren aus Schulen rund um den Krüger Nationalpark werden dabei für die Themen Umweltbildung, Ernährungssicherheit und Tierschutz sensibilisiert. Unter anderem betreiben sie eigenständig einen Gemüsegarten. Das Projekt soll den Heranwachsenden vermitteln, wie sie ein nachhaltiges Leben führen und langfristig für sich und ihre Familien sorgen können – ohne Wilderei.
„Unsere Waffe ist die bloße Präsenz“
Im Gespräch mit Felicia Mogakane, seit 2013 aktiv bei den Black Mambas im Krüger Nationalpark, mittlerweile Sergeant und Media Liaison Officer.
Felicia, was macht den großen Erfolg Ihrer Frauentruppe aus?
Unsere Methode ist das genaue Beobachten und Dokumentieren. Wir patrouillieren ständig, wir sehen alles und wir analysieren unsere Beobachtungen. Wer geht wann wohin und kommt woher wieder? Wer fährt welches Auto? Und dann schauen wir, wer sich verdächtig macht. Unsere Waffe ist die bloße Präsenz. So geraten wir ins kollektive Gedächtnis der Menschen. Jeder Wilderer soll wissen: Der Busch ist ein sehr ungemütlicher Ort für dich.
Warum sind gerade Frauen so gut für den Wildschutz geeignet?
Frauen managen den Haushalt, sie kennen die Wildnis, sind tough und körperliche Arbeiten gewohnt. Sie sind verantwortungsbewusst und effektiv. Junge Frauen in Afrika haben einen großen Einfluss auf die Familie und die Entwicklung der Kinder. Die Kinder von uns Rangern wachsen mit Müttern auf, die etwas Wichtiges und Sinnvolles tun, selbstständig sind, und sie lernen von uns.
Unser Kooperationspartner:
Transfrontier Africa NPC
Die Organisation betreibt Naturschutzforschung, Wildereibekämpfung, Umwelterziehung und die Förderung der Gemeinschaft im Krügergebiet. Mit dem Balule Nature Reserve hat sie einen Vertrag abgeschlossen, um ökologischen Input und strategisches ökologisches Management für das gesamte Reservat zu liefern.