Familienplanung
bei den Massai
Tansania

Familienplanung in einer patriarchalischen Gesellschaft

Die Macht der Lieder

Die ostafrikanische Volksgruppe der Massai besiedelt die weiten Ebenen im Süden Kenias und im Norden Tansanias. Auch im Simanjiro-Distrikt in Tansania, in dem die DER Touristik Foundation gemeinsam mit dem Kooperationspartner ECLAT Foundation aktiv ist, überwiegt diese Volksgruppe. Die Massai sind vor allem als Krieger und Hirten bekannt und betreiben halbnomadisch Viehzucht. In der männlich dominierten Gesellschaft herrscht Polygamie. Beschneidungszeremonien gehören zum Alltag und das Prestige eines Mannes misst sich in der Anzahl seiner Rinder und Frauen. Traditionen haben einen hohen Stellenwert. Einem beschnittenen Jungen oder einer frischgebackenen Mutter wird zur Stärkung Blut aus dem Hals eines jungen Stiers – mit Milch gemischt – zum Trinken gereicht.
Für eine westliche Gesellschaft mutet dieses Patriarchat mit seinen Bräuchen fremd und rückständig an. Es liegt nahe, dass Themen wie Familienplanung und Verhütung nicht in den Partnerschaften diskutiert werden. Entsprechend der Massai-Tradition kümmern sich die Männer nicht um die Erziehung der Kinder.
 
Massai-Frauen versorgen oft 10 oder mehr Kinder, die sie kaum ausreichend ernähren können. Doch die Gesellschaft in Ostafrika befindet sich im Wandel. Zur Notwendigkeit der Kindererziehung gehört es immer öfter, gesundheitliche Probleme in Krankenhäusern behandeln zu lassen und den Wunsch nach einem besseren Leben für sich und die Kinder zu befriedigen.
 
Im Rahmen dieser Entwicklung nehmen immer mehr Frauen Dienste zur Familienplanung in Anspruch. Jedoch geschieht dies meist im Verborgenen.
Für eine westliche Gesellschaft mutet dieses Patriarchat mit seinen Bräuchen fremd und rückständig an. Es liegt nahe, dass Themen wie Familienplanung und Verhütung nicht in den Partnerschaften diskutiert werden. Entsprechend der Massai-Tradition kümmern sich die Männer nicht um die Erziehung der Kinder.
 
Massai-Frauen versorgen oft 10 oder mehr Kinder, die sie kaum ausreichend ernähren können. Doch die Gesellschaft in Ostafrika befindet sich im Wandel. Zur Notwendigkeit der Kindererziehung gehört es immer öfter, gesundheitliche Probleme in Krankenhäusern behandeln zu lassen und den Wunsch nach einem besseren Leben für sich und die Kinder zu befriedigen.
 
Im Rahmen dieser Entwicklung nehmen immer mehr Frauen Dienste zur Familienplanung in Anspruch. Jedoch geschieht dies meist im Verborgenen.

Musik ist eine Universalsprache – auch für sensible Botschaften

Für das gemeinsame Projekt von DER Touristik Foundation und ECLAT sollen in 20 ausgewählten Dörfern etwa 3.000 Männer für das Thema Familienplanung sensibilisiert werden. Voraussetzung dafür ist, dass ihr Misstrauen gegenüber Familienplanungsangeboten abgebaut wird.
Massai Mann vor Kindern
Dazu machen sich die Projektpartner eine weitere Massai-Tradition zunutze:
Die Menschen in Tansania lieben es zu singen. Wichtige religiöse, politische und kulturelle Botschaften werden durch Lieder vermittelt, und so wird auch das Thema Familienplanung mit Hilfe eines Chores in die Gemeinden getragen. Die Musik ist eine akzeptierte traditionelle Weise, sensible Botschaften behutsam an die Gemeinschaft und hier insbesondere an die Zielgruppe der Männer heranzutragen. Die von ECLAT ausgewählten Stammesführer und Gemeindevorsteher genießen in ihren Gemeinden hohes Ansehen und werden mit viel Fingerspitzengefühl auf diese Aufgabe vorbereitet.
Neben den Gemeindevorstehern unterstützen auch ein Frauenzentrum und Einrichtungen des Gesundheitssektors wie zum Beispiel Apotheken das Projekt. Auch Gesundheitspersonal spielt in der Gesellschaft der Massai eine zunehmend wichtigere Rolle.
 So kann es bei der Verbreitung von Informationen helfen, mit falschen Vorstellungen rund um das Thema Familienplanung aufräumen und Massai-Frauen darin bestärken, für ein lebenswertes und gesundes Leben in einer männlich dominierten Gesellschaft einzutreten.
Massai Mann vor Kindern
Dazu machen sich die Projektpartner eine weitere Massai-Tradition zunutze:
Die Menschen in Tansania lieben es zu singen. Wichtige religiöse, politische und kulturelle Botschaften werden durch Lieder vermittelt, und so wird auch das Thema Familienplanung mit Hilfe eines Chores in die Gemeinden getragen. Die Musik ist eine akzeptierte traditionelle Weise, sensible Botschaften behutsam an die Gemeinschaft und hier insbesondere an die Zielgruppe der Männer heranzutragen. Die von ECLAT ausgewählten Stammesführer und Gemeindevorsteher genießen in ihren Gemeinden hohes Ansehen und werden mit viel Fingerspitzengefühl auf diese Aufgabe vorbereitet.
Neben den Gemeindevorstehern unterstützen auch ein Frauenzentrum und Einrichtungen des Gesundheitssektors wie zum Beispiel Apotheken das Projekt. Auch Gesundheitspersonal spielt in der Gesellschaft der Massai eine zunehmend wichtigere Rolle.
 So kann es bei der Verbreitung von Informationen helfen, mit falschen Vorstellungen rund um das Thema Familienplanung aufräumen und Massai-Frauen darin bestärken, für ein lebenswertes und gesundes Leben in einer männlich dominierten Gesellschaft einzutreten.

Pilotprojekt 2022: Erste Erfolge sind sichtbar

Die Entscheidung, das Projekt 2023 auf 20 Dörfer auszuweiten, beruht auf den positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr. Bereits im Jahr 2022 führte der Projektpartner ECLAT in 10 Dörfern des Simanjiro-Distrikts ein Pilotprojekt durch. Ein Chor aus Frauen und Männern sang bei Gemeindeversammlungen Lieder zur Wichtigkeit von Familienplanung.
 
Die Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll: Knapp 1.400 Frauen haben daraufhin zu Verhütungsmethoden gegriffen.
Massai Frauen tanzen

Pilotprojekt 2022: Erste Erfolge sind sichtbar

Massai Frauen tanzen
Die Entscheidung, das Projekt 2023 auf 20 Dörfer auszuweiten, beruht auf den positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr. Bereits im Jahr 2022 führte der Projektpartner ECLAT in 10 Dörfern des Simanjiro-Distrikts ein Pilotprojekt durch. Ein Chor aus Frauen und Männern sang bei Gemeindeversammlungen Lieder zur Wichtigkeit von Familienplanung.
 
Die Ergebnisse stimmen hoffnungsvoll: Knapp 1.400 Frauen haben daraufhin zu Verhütungsmethoden gegriffen.

Unser Kooperationspartner:

ECLAT Foundation

Seit ihrer Gründung 2008 setzt sich die ECLAT Foundation als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation für die Verbesserung des Lebens in armen Gemeinden Tansanias ein. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im Bezirk Simanjiro in der Region Manyara im Nordosten Tansanias. In jüngerer Zeit erweitert ECLAT ihren Wirkungskreis aber auch auf weitere Landesteile, um mehr Menschen in Not zu erreichen. Ihre Aktivitäten reichen von der Versorgung der Menschen mit sauberem Wasser über den Bau von Bildungseinrichtungen bis hin zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen.